Die Zentralklinik Bad Berka hat im Auswertungsjahr 2022 bei 79 Patienten erstmals einen implantierbaren Defibrillator operativ eingesetzt. Es handelt sich um ein Gerät etwa von der Größe eines Herzschrittmachers. Es kann durch Impulsabgabe sowohl schnelle lebensbedrohliche Rhythmusstörungen als auch Pumpschwächen des Herzens regulieren und damit einen plötzlichen Herztod verhindern. Die folgenden Ergebnisse zeigen, dass unsere Klinik bei der Implantation von Defibrillatoren eine überdurchschnittlich gute medizinische Qualität bietet.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn die Entscheidung zur Implantation eines Defibrillators möglichst häufig mit den offiziellen Leitlinien übereinstimmt. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.
Im Prüfungsjahr 2022 erfolgten in der Zentralklinik Bad Berka 96,2% aller Defibrillator-Operationen in Übereinstimmung mit den medizinischen Leitlinien. Thüringenweit war dies bei 95,56% und deutschlandweit bei 92,31% aller Operationen der Fall.
Ein Defibrillator sollte möglichst nur dann eingesetzt werden, wenn dies medizinisch ausreichend begründet ist. Als Entscheidungshilfe dienen den Ärzten medizinische Leitlinien, die darüber Auskunft geben, welche Behandlung bei welcher Form von starken Herzrhythmus-Störungen die beste ist. Diese Leitlinien werden von Experten der medizinischen Fachgesellschaften erstellt. Abweichungen von dieser Vorgehensweise können in manchen Fällen medizinisch begründet sein.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn die Dauer der Operation zum Einsatz von Defibrillatoren möglichst kurz ist, d.h. den durch Leitlinien empfohlenen Zeitraum nicht überschreitet. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.
In der Zentralklinik Bad Berka konnte im Prüfungsjahr 2022 bei 97,44% aller Defibrillator-Operationen die empfohlene Dauer eingehalten werden. Thüringenweit war dies bei 94,64% und deutschlandweit bei 91,85% aller Operationen der Fall.
Lange Operationszeiten erhöhen das Komplikationsrisiko für Patienten, deshalb sollte jeder Eingriff möglichst kurz sein. Bei der Implantation eines Defibrillators ist die Dauer der Operation von dem Defibrillator-System abhängig. Die Platzierung einer Sonde (Einkammer-System) sollte nicht länger als 60 Minuten dauern. Müssen zwei Sonden, eine in den Vorhof und eine in die Herzkammer, platziert werden (Zweikammer-System), nimmt dies naturgemäß mehr Zeit in Anspruch, sollte aber nicht länger als 90 Minuten dauern. Beim Einsatz eines so genannten CRT-Systems (kardiale Resynchronisations-Therapie) sind 180 Minuten möglichst nicht zu überschreiten. Es gibt allerdings Patienten, bei denen die vorgegebenen Zeiten nicht eingehalten werden können. So ist zum Beispiel bei einem bereits erkrankten bzw. operierten Herzen, u.a. nach einem Herzinfarkt, aufgrund der vorhandenen Narbenbildung mit einer längeren Operationsdauer zu rechnen.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn beim Einsatz eines Defibrillators möglichst wenige Komplikationen während oder nach der Operation auftreten. Das folgende Schaubild zeigt, wie selten dies in unserer Klinik der Fall war:
In der Zentralklinik Bad Berka kam es im Prüfungsjahr 2022 während oder nach keiner einzigen Defibrillator-Operation zu Komplikationen (0,0%). Thüringenweit war dies bei 1,19% und deutschlandweit bei 0,87% aller Operationen der Fall.
Für den geübten Herzspezialisten ist die Defibrillator-Implantation ein sehr sicheres Verfahren. Dennoch kann es unter Umständen zu Ansammlungen von Luft oder Blut in der Brusthöhle, zu Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel oder zu Verletzungen von Blutgefäßen in der Tasche, wo der Defibrillator eingesetzt wird (in der Regel unterhalb des Schlüsselbeins), kommen. Auch Wundinfektionen können auftreten.