Bypass-Operationen

Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzerkrankung) gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Sie können im schlimmsten Fall einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt auslösen. Lässt sich die Durchblutungsstörung durch eine Herzkatheter-Behandlung nicht beheben, raten Ärzte zu einer so genannten Bypass-Operation. Dabei wird ein verengtes oder verschlossenes Herzkranzgefäß mit einer Vene oder Arterie umgangen, um die Blutversorgung des Herzens zu verbessern. Im Auswertungsjahr 2022 wurden in der Zentralklinik Bad Berka bei 255 Patienten Bypass-Operationen durchgeführt. Die folgenden Ergebnisse zeigen, dass unsere Klinik bei dieser Behandlung eine sehr gute medizinische Qualität bietet.

Qualitätsmerkmal: Neurologische Komplikationen

Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn es infolge einer Bypass-Operation nur selten zu neurologischen Komplikationen wie einem Schlaganfall kommt. Das folgende Schaubild zeigt, wie selten dies in unserer Klinik der Fall ist.

In der Zentralklinik Bad Berka kam es im Prüfungsjahr 2022 infolge einer Bypass-Operation bei 0,54% aller Patienten zu neurologischen Komplikationen. Deutschlandweit war dies bei 0,72% der Patienten der Fall.

Während und nach Bypass-Operationen kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass Patienten einen Schlaganfall erleiden oder ins Koma fallen. Solche neurologischen Komplikationen treten vor allem bei älteren Patienten über 70 Jahre oder bei Patienten mit Diabetes und/oder Bluthochdruck auf. Auch bei einem sehr langen Einsatz der Herz-Lungen-Maschine sowie bei Patienten, die bereits vor der Operation über neurologische Beeinträchtigungen geklagt haben, besteht ein größeres Risiko. Komplikationen dieser Art verschlechtern die Prognose des Patienten, verlängern die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus und führen häufiger zu einer Verlegung ins Pflegeheim.

Qualitätsmerkmal: Brustwandarterie als Bypass

Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn so oft wie möglich die Brustwand-Arterie als Bypass verwendet wird. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.

In der Zentralklinik Bad Berka wurde im Prüfungsjahr 2022 bei 96,46% aller Patienten die Brustwand-Arterie als Bypass verwendet. Deutschlandweit war dies fast ebenso häufig, nämlich bei 96,41% der Patienten, der Fall.

Die Wahl der richtigen Vene oder Arterie, die als Bypass genutzt werden soll, ist für den weiteren Krankheitsverlauf von großer Bedeutung. Früher wurden in aller Regel Beinvenen aus Unter- oder Oberschenkel verwendet. Wissenschaftliche Studien ergaben aber, dass zehn Jahre nach der Operation nur noch rund 40 Prozent dieser Bypässe durchlässig waren, also den Herzmuskel mit Nährstoffen versorgten. Inzwischen weiß man, dass die innere Brustwand-Arterie wesentlich besser als Umgehung geeignet ist: In über 80 Prozent der Fälle ist sie auch noch zehn Jahre nach dem Eingriff voll funktionstüchtig. Sie verbessert die Durchblutung entscheidend, es treten seltener neue Herzinfarkte auf, und weniger Patienten müssen später erneut am Herzen operiert werden.