Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße (koronare Herzerkrankung) gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Sie können im schlimmsten Fall einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt auslösen. Lässt sich die Durchblutungsstörung durch eine Herzkatheter-Behandlung nicht beheben, raten Ärzte zu einer so genannten Bypass-Operation. Dabei wird ein verengtes oder verschlossenes Herzkranzgefäß mit einer Vene oder Arterie umgangen, um die Blutversorgung des Herzens zu verbessern. Im Auswertungsjahr 2022 wurden im Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt bei 736 Patienten Bypass-Operationen durchgeführt. Die folgenden Ergebnisse zeigen, dass unsere Klinik bei dieser Behandlung eine überdurchschnittlich gute medizinische Qualität bietet.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn so oft wie möglich die Brustwand-Arterie als Bypass verwendet wird. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.
Im Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt wurde im Prüfungsjahr 2022 bei 99,8% aller Patienten die Brustwand-Arterie als Bypass verwendet. Deutschlandweit war dies bei 95,62% der Patienten der Fall.
Die Wahl der richtigen Vene oder Arterie, die als Bypass genutzt werden soll, ist für den weiteren Krankheitsverlauf von großer Bedeutung. Früher wurden in aller Regel Beinvenen aus Unter- oder Oberschenkel verwendet. Wissenschaftliche Studien ergaben aber, dass zehn Jahre nach der Operation nur noch rund 40 Prozent dieser Bypässe durchlässig waren, also den Herzmuskel mit Nährstoffen versorgten. Inzwischen weiß man, dass die innere Brustwand-Arterie wesentlich besser als Umgehung geeignet ist: In über 80 Prozent der Fälle ist sie auch noch zehn Jahre nach dem Eingriff voll funktionstüchtig. Sie verbessert die Durchblutung entscheidend, es treten seltener neue Herzinfarkte auf, und weniger Patienten müssen später erneut am Herzen operiert werden.