Oberschenkelhalsbruch

Der Bruch des Oberschenkelhalsknochens ist eine der häufigsten Verletzungen im höheren Alter. Meist bietet eine rasche Operation die einzige Chance, dass der Patient seine Beweglichkeit wieder zurückgewinnt. Im Auswertungsjahr 2022 erhielten in der Zentralklinik Bad Berka 4 Patienten eine sogenannte osteosynthetische Versorgung, d.h. die Knochen wurden mit Nägeln, Schrauben, Platten oder Drähten versehen, um wieder zusammenzuwachsen. Die folgenden Schaubilder zeigen, dass unsere Klinik bei dieser Behandlungsform sehr gute Behandlungsergebnisse erzielt.

Qualitätsmerkmal: Gehfähigkeit bei Entlassung

Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn möglichst wenige Patienten bei ihrer Entlassung nur eingeschränkt gehfähig sind, also noch nicht wieder selbständig gehen können. Das folgende Schaubild zeigt, wie selten dies in unserer Klinik der Fall ist.

Im Prüfungsjahr 2022 war kein einziger Patient (0,0%) mit Oberschenkelhalsbruch in der Zentralklinik Bad Berka nach der Entlassung nur eingeschränkt gehfähig, d.h. alle Patienten konnten nach der Entlassung wieder selbständig gehen. Thüringenweit waren noch 22,91% und deutschlandweit 18,97% aller Patienten nach der Entlassung nur eingeschränkt gehfähig, d.h. sie konnten nicht selbständig gehen.

Ein Oberschenkelhalsbruch birgt für ältere Menschen die Gefahr, dass sie ihre Mobilität verlieren und sich nicht mehr selbständig in eigener häuslicher Umgebung versorgen können. Um dies zu vermeiden, ist es besonders wichtig, dass die Patienten nach der Operation so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen und an einer ambulanten oder stationären Reha-Maßnahme teilnehmen. Voraussetzung hierfür ist, dass sie eventuell auch mit Unterstützung von Gehhilfen mindestens 50 Meter selbständig gehen können, wenn sie aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Qualitätsmerkmal: Vermeidung von spezifischen Komplikationen

Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn spezifische Komplikationen nach einer Oberschenkelhalsbruch-Operation möglichst selten auftreten. Das folgende Schaubild zeigt, wie selten dies in unserer Klinik der Fall ist.

In der Zentralklinik Bad Berka traten im Prüfungsjahr 2022 bei keiner einzigen Oberschenkelhalsbruch-Operation (0,0%) spezifische Komplikationen während oder nach der Operation auf. Thüringenweit war dies bei 2,56% und deutschlandweit bei 1,89% aller Operationen der Fall.

Die osteosynthetische Fixierung eines Oberschenkelhalsbruchs mit Platten und Schrauben ist in der Regel eine sehr sichere Operation. Je nachdem, wie kompliziert der Bruch und wie der sonstige Gesundheitszustand des Patienten ist, kann es dennoch in seltenen Fällen zu spezifischen Komplikationen kommen; das sind Komplikationen, die im direkten Zusammenhang mit den gebrochenen Knochen, den umliegenden Geweben und Organen und der OP-Wunde stehen. Dazu gehören beispielsweise Verletzungen von Blutgefäßen oder Nerven, Verschiebungen oder Fehllagen von Schrauben und Platten, erneute Knochenbrüche oder tiefe Wundinfektionen. Diese werden nach Möglichkeit vermieden, sind aber nie ganz auszuschließen.

Qualitätsmerkmal: Sturzprophylaxe

Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn bei möglichst vielen Patienten nach der Operation eines Oberschenkelhalsbruchs Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen durchgeführt werden. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.

In der Zentralklinik Bad Berka wurden im Prüfungsjahr 2022 bei allen Patienten (100,0%) nach der Operation eines Oberschenkelhalsbruchs Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen durchgeführt. Thüringenweit war dies bei 98,46% und deutschlandweit bei 97,35% aller Operationen der Fall.

Nach einem Oberschenkelhalsbruch sollte möglichst bald im Anschluss an die Operation mit den Patienten trainiert werden, wie sie künftig Stürze vermeiden können. Viele der Patienten haben ein erhöhtes Sturz-Risiko, bedingt durch ihr meist hohes Lebensalter, die Operation und den noch ungeübten Gebrauch von Gehhilfen. Dies lässt sich durch Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen (Sturz-Prophylaxe) vermindern. Mit den Patienten sollten noch im Krankenhaus mindestens drei verschiedene Maßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehören u.a. die systematische Erfassung des individuellen Sturz-Risikos sowie z.B. ein Geh-Training, die Einführung und Einübung des Gebrauchs von Hilfsmitteln wie Geh-Hilfen und die Aufklärung über Gefahrenquellen (z.B. Stolperfallen) in der Wohnung.