Das Klinikum Frankfurt (Oder) hat im Auswertungsjahr 2022 bei 22 Patienten erstmals einen implantierbaren Defibrillator operativ eingesetzt. Es handelt sich um ein Gerät etwa von der Größe eines Herzschrittmachers. Es kann durch Impulsabgabe sowohl schnelle lebensbedrohliche Rhythmusstörungen als auch Pumpschwächen des Herzens regulieren und damit einen plötzlichen Herztod verhindern. Das folgende Ergebniss zeigt, dass unsere Klinik bei der Implantation von Defibrillatoren eine gute medizinische Qualität bietet.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn nach der Entscheidung zur Implantation eines Defibrillators die Wahl des Defibrillatorsystems möglichst häufig mit den offiziellen Leitlinien übereinstimmen. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.
Im Prüfungsjahr 2022 erfolgte im Klinikum Frankfurt (Oder) bei ausnahmslos allen Defibrillator-Operationen (100,0%) die Wahl des Defibrillatorsystems in Übereinstimmung mit den medizinischen Leitlinien. Brandenburgweit war dies bei 97,8% und deutschlandweit bei 97,72% aller Operationen der Fall.
Ein Defibrillator sollte möglichst nur dann eingesetzt werden, wenn dies medizinisch ausreichend begründet ist. Als Entscheidungshilfe dienen den Ärzten medizinische Leitlinien, die darüber Auskunft geben, welche Behandlung bei welcher Form von starken Herzrhythmus-Störungen die beste ist. Es gibt unterschiedliche Defibrillator-Systeme: Man unterscheidet in der Regel zwischen Ein- und Zweikammersystemen, bei denen eine oder zwei Sonden in der Herzkammer bzw. im Vorhof platziert werden. Der Arzt hat die Aufgabe, den Beschwerden des Patienten entsprechend und gemäß den Leitlinien den richtigen Defibrillator auszuwählen. Diese Leitlinien werden von Experten der medizinischen Fachgesellschaften erstellt. Abweichungen von dieser Vorgehensweise können in manchen Fällen medizinisch begründet sein.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn beim Einsatz eines Defibrillators möglichst wenige Komplikationen während oder nach der Operation auftreten. Das folgende Schaubild zeigt, wie selten dies in unserer Klinik der Fall war:
Im Klinikum Frankfurt/Oder kam es im Prüfungsjahr 2022 bei keiner einzigen Defibrillator-Operation (0,0%) zu Komplikationen. Brandenburgweit war dies bei 1,36% und deutschlandweit bei 0,87% aller Operationen der Fall.
Für den geübten Herzspezialisten ist die Defibrillator-Implantation ein sehr sicheres Verfahren. Dennoch kann es unter Umständen zu Ansammlungen von Luft oder Blut in der Brusthöhle, zu Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel oder zu Verletzungen von Blutgefäßen in der Tasche, wo der Defibrillator eingesetzt wird (in der Regel unterhalb des Schlüsselbeins), kommen. Auch Wundinfektionen können auftreten.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn während des Eingriffs möglichst häufig mit Hilfe verschiedener Messungen überprüft wird, dass die Sonden des Defibrillators gut funktionieren. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.
Im Klinikum Frankfurt (Oder) wurden im Prüfungsjahr 2022 bei 98,21% der Patienten ausreichend viele Messungen durchgeführt, um sicherzugehen, dass die Sonden gut funktionieren. Brandenburgweit geschah dies bei durchschnittlich 96,47% und deutschlandweit bei 96,17% der Patienten.
Entscheidend für das gute Funktionieren eines Defibrillators ist, dass er die elektrische Eigenaktivität des Herzens korrekt misst, um zum passenden Zeitpunkt in richtiger Stärke Stimulationsimpulse an das Herz abzugeben. Dafür ist die entsprechende Programmierung des Defibrillators und die richtige Positionierung der Sonden notwendig. Dies lässt sich während der Operation mit Hilfe unterschiedliche Messungen prüfen. Unter Umständen müssen die Sonden neu positioniert werden. Die Messungen sollten so oft wiederholt werden, bis eine ausreichende Wahrnehmung der elektrischen Eigenaktivität des Herzens durch den Defibrillator festgestellt wird und er das Herz in angemesser Stärke zum richtigen Zeitpunkt stimuliert.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn beim Einsatz eines Defibrillators möglichst selten VVerschiebungen oder Fehlfunktionen von Sonden nach der Operation auftreten. Das folgende Schaubild zeigt, wie selten dies in unserer Klinik der Fall ist.
Im Klinikum Frankfurt (Oder) kam es im Prüfungsjahr 2022 bei keiner einzigen Defibrillator-Operation (0,00%) zu Verschiebungen oder Fehlfunktionen von Sonden. Brandenburgweit war dies bei 0,88% und deutschlandweit bei 0,89% aller Operationen der Fall.
Das Einsetzen eines Defibrillators ist ein sehr sicheres Verfahren, bei dem nur selten Komplikationen auftreten. Dennoch kann es in seltenen Fällen nach der Operation zu Verschiebungen oder Fehlfunktionen von Sonden kommen.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn die Dauer der Operation zum Einsatz von Defibrillatoren möglichst kurz ist, d.h. den durch Leitlinien empfohlenen Zeitraum nicht überschreitet. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.
Im Klinikum Frankfurt (Oder) konnte im Prüfungsjahr 2022 bei ausnahmslos allen Defibrillator-Operationen (100,0%) die empfohlene Dauer eingehalten werden. Brandenburgweit war dies bei 92,9% und deutschlandweit bei 91,85% aller Operationen der Fall.
Lange Operationszeiten erhöhen das Komplikationsrisiko für Patienten, deshalb sollte jeder Eingriff möglichst kurz sein. Bei der Implantation eines Defibrillators ist die Dauer der Operation von dem Defibrillator-System abhängig. Die Platzierung einer Sonde (Einkammer-System) sollte nicht länger als 60 Minuten dauern. Müssen zwei Sonden, eine in den Vorhof und eine in die Herzkammer, platziert werden (Zweikammer-System), nimmt dies naturgemäß mehr Zeit in Anspruch, sollte aber nicht länger als 90 Minuten dauern. Beim Einsatz eines so genannten CRT-Systems (kardiale Resynchronisations-Therapie) sind 180 Minuten möglichst nicht zu überschreiten. Es gibt allerdings Patienten, bei denen die vorgegebenen Zeiten nicht eingehalten werden können. So ist zum Beispiel bei einem bereits erkrankten bzw. operierten Herzen, u.a. nach einem Herzinfarkt, aufgrund der vorhandenen Narbenbildung mit einer längeren Operationsdauer zu rechnen.