Der Bruch des Oberschenkelhalsknochens ist eine der häufigsten Verletzungen im höheren Alter. Meist bietet eine rasche Operation die einzige Chance, dass der Patient seine Beweglichkeit wieder zurückgewinnt. Im Auswertungsjahr 2022 erhielten im Universitätsklinikum Marburg 56 Patienten eine sogenannte osteosynthetische Versorgung, d.h. die Knochen wurden mit Nägeln, Schrauben, Platten oder Drähten versehen, um wieder zusammenzuwachsen. Die folgenden Schaubilder zeigen, dass unsere Klinik bei dieser Behandlungsform sehr gute Behandlungsergebnisse erzielt.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn spezifische Komplikationen nach einer Oberschenkelhalsbruch-Operation möglichst selten auftreten. Das folgende Schaubild zeigt, wie selten dies in unserer Klinik der Fall ist.
Im Universitätsklinikum Marburg traten im Prüfungsjahr 2022 bei keinem einzigen Patienten (0,0%) spezifische Komplikationen während oder nach einer Oberschenkelhalsbruch-Operation auf. Hessenweit war dies bei 1,6% und deutschlandweit bei 1,89% aller Operationen der Fall.
Die osteosynthetische Fixierung eines Oberschenkelhalsbruchs mit Platten und Schrauben ist in der Regel eine sehr sichere Operation. Je nachdem, wie kompliziert der Bruch und wie der sonstige Gesundheitszustand des Patienten ist, kann es dennoch in seltenen Fällen zu spezifischen Komplikationen kommen. Dazu gehören beispielsweise Verletzungen von Blutgefäßen oder Nerven, Verschiebungen oder Fehllagen von Schrauben und Platten, erneute Knochenbrüche oder tiefe Wundinfektionen. Diese werden nach Möglichkeit vermieden, sind aber nie ganz auszuschließen.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn bei möglichst vielen Patienten nach der Operation eines Oberschenkelhalsbruchs Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen durchgeführt werden. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.
Im Universitätsklinikum Marburg wurden im Prüfungsjahr 2022 ausnahmslos bei allen Patienten (100,0%) nach der Operation eines Oberschenkelhalsbruchs Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen durchgeführt. Hessenweit war dies bei 98,1% und deutschlandweit bei 97,35% aller Patienten der Fall.
Nach einem Oberschenkelhalsbruch sollte möglichst bald im Anschluss an die Operation mit den Patienten trainiert werden, wie sie künftig Stürze vermeiden können. Viele der Patienten haben ein erhöhtes Sturz-Risiko, bedingt durch ihr meist hohes Lebensalter, die Operation und den noch ungeübten Gebrauch von Gehhilfen. Dies lässt sich durch Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen (Sturz-Prophylaxe) vermindern. Mit den Patienten sollten noch im Krankenhaus mindestens drei verschiedene Maßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehören u.a. die systematische Erfassung des individuellen Sturz-Risikos sowie z.B. ein Geh-Training, die Einführung und Einübung des Gebrauchs von Hilfsmitteln wie Geh-Hilfen und die Aufklärung über Gefahrenquellen (z.B. Stolperfallen) in der Wohnung.