Hüftgelenkersatz

Die wichtigste Ursache, die einen Hüftgelenkersatz notwendig macht, ist der Verschleiß des natürlichen Hüftgelenks, die so genannte Hüftgelenks-Arthrose. Außerdem wird oft nach einem Oberschenkelhalsbruch – vor allem bei älteren Patienten – ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Eine Operation kann aber auch notwendig werden, wenn sich ein bereits früher eingesetztes künstliches Hüftgelenk lockert, instabil wird oder eine Entzündung entsteht. Das Einsetzen einer Hüft-Endoprothese ist heute ein Routineeingriff und wurde im Auswertungsjahr 2022 im Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt bei 230 Patienten durchgeführt. Die folgenden Schaubilder zeigen, dass unsere Klinik beim erstmaligen Einsatz und beim Auswechseln eines bereits früher eingesetzten künstlichen Hüftgelenkes sehr gute Behandlungsergebnisse erzielt.

Qualitätsmerkmal: Richtige Entscheidung zur Operation beim erstmaligen Einsatz eines künstlichen Hüftgelenkes

Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn nur Patienten mit eindeutig festgestellten schweren Hüftproblemen ein künstliches Hüftgelenk erhalten. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.

Im Prüfungsjahr 2022 erfolgte der erstmalige Ersatz eines künstlichen Hüftgelenkes im Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt bei 98,57% aller Patienten mit ausreichender medizinischer Begründung. Deutschlandweit war dies bei 97,67% aller Operationen der Fall.

Nicht alle Patienten mit Hüftbeschwerden brauchen ein künstliches Hüftgelenk. Bei Patienten mit Arthrose (Gelenkverschleiß) sollte nur dann eine solche Operation durchgeführt werden, wenn die von Experten festgelegten medizinischen Voraussetzungen dafür eindeutig erfüllt werden. Dies ist der Fall, wenn u.a. folgende Merkmale zutreffen:
• Schmerzen im Bereich der Hüfte – auch in Ruhe
• Weniger als 20 Minuten Schmerzfreiheit beim Gehen
• Schmerzen seit mehr als sechs Monaten
• Regelmäßige Einnahme von Schmerzmedikamenten
• Eingeschränkte Beweglichkeit
• Sichtbare Verschleißerscheinungen auf dem Röntgenbild

Qualitätsmerkmal: Schnelle Operation nach Oberschenkelhalsbruch

Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn möglichst viele Patienten, die nach einem Oberschenkelhalsbruch mit einer Hüft-Endoprothese versorgt werden müssen, schnell – möglichst innerhalb von 48 Stunden nach Aufnahme ins Krankenhaus – operiert werden. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.

Bei 92,96% aller Patienten des Rhön-Klinikums Campus Bad Neustadt wurden im Prüfungsjahr 2022 innerhalb von 48 Stunden nach Aufnahme ins Krankenhaus ein Oberschenkelhalsbruch mit einer Hüft-Endoprothese versorgt. Deutschlandweit war dies bei 90,73% aller Operationen der Fall.

Etwa die Hälfte aller Oberschenkelhalsbrüche wird mit einem künstlichen Hüftgelenk versorgt, anstatt den gebrochenen Knochen mit Schrauben, Platten und Drähten zu fixieren. Bei bestimmten Brüchen und ab einem bestimmten Alter der Patienten ist das künstliche Hüftgelenk die bessere Lösung. Experten empfehlen, dass die Operation zum Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks sehr schnell – möglichst innerhalb von 48 Stunden nach Aufnahme ins Krankenhaus – stattfinden sollte. Andernfalls steigt das Risiko für Komplikationen wie zum Beispiel Thrombosen oder Druckgeschwüre durch Wundliegen. Dies ist jedoch nicht immer möglich, denn der Zeitpunkt der Operation ist grundsätzlich abhängig vom Allgemeinzustand der meist älteren und oft chronisch kranken Patienten. Auch wenn Patienten ein blutverdünnendes Medikament nehmen, kann eine Operation in der Regel nicht sofort erfolgen, denn zunächst muss das Medikament abgesetzt und ein Ende seiner Wirkung abgewartet werden.