Der Bruch des Oberschenkelhalsknochens ist eine der häufigsten Verletzungen im höheren Alter. Meist bietet eine rasche Operation die einzige Chance, dass der Patient seine Beweglichkeit wieder zurückgewinnt. Im Auswertungsjahr 2022 erhielten im Universitätsklinikum Gießen 40 Patienten eine sogenannte osteosynthetische Versorgung, d.h. der Oberschenkelhalsbruch wurde mit Nägeln, Schrauben, Platten oder Drähten versehen, um wieder zusammenzuwachsen. Die folgenden Schaubilder zeigen, dass unsere Klinik bei dieser Behandlungsform sehr gute Behandlungsergebnisse erzielt.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn besondere Komplikationen nach einer Oberschenkelhalsbruch-Operation möglichst selten auftreten. Das folgende Schaubild zeigt, wie selten dies in unserer Klinik der Fall ist.
Im Universitätsklinikum Gießen traten im Prüfungsjahr 2022 bei bei keinem einzigen Patienten (0,0%) mit Oberschenkelhalsbruch-Operationen spezifische Komplikationen während oder nach der Operation auf. Hessenweit war dies bei 1,6% und deutschlandweit bei 1,89% aller Operationen der Fall.
Die osteosynthetische Fixierung eines Oberschenkelhalsbruchs mit Platten und Schrauben ist in der Regel eine sehr sichere Operation. Je nachdem, wie kompliziert der Bruch und wie der sonstige Gesundheitszustand des Patienten ist, kann es dennoch in seltenen Fällen zu spezifischen Komplikationen kommen; dies sind Komplikationen, die im direkten Zusammenhang mit den gebrochenen Knochen, den umliegenden Geweben und Organen und der OP-Wunde stehen. Dazu gehören beispielsweise Verletzungen von Blutgefäßen oder Nerven, Verschiebungen oder Fehllagen von Schrauben und Platten, erneute Knochenbrüche oder tiefe Wundinfektionen. Diese werden nach Möglichkeit vermieden, sind aber nie ganz auszuschließen.
Gute Behandlungsqualität liegt vor, wenn bei möglichst vielen Patienten nach der Operation eines Oberschenkelhalsbruchs Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen durchgeführt werden. Das folgende Schaubild zeigt, wie häufig dies in unserer Klinik der Fall ist.
Im Universitätsklinikum Gießen wurden im Prüfungsjahr 2022 ausnahmslos bei allen Patienten (100,0%) nach der Operation eines Oberschenkelhalsbruchs Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen durchgeführt. Hessenweit war dies bei 98,1% und deutschlandweit bei 97,35% der Patienten der Fall.
Nach einem Oberschenkelhalsbruch sollte möglichst bald im Anschluss an die Operation mit den Patienten trainiert werden, wie sie künftig Stürze vermeiden können. Viele der Patienten haben ein erhöhtes Sturz-Risiko, bedingt durch ihr meist hohes Lebensalter, die Operation und den noch ungeübten Gebrauch von Gehhilfen. Dies lässt sich durch Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen (Sturz-Prophylaxe) vermindern. Mit den Patienten sollten noch im Krankenhaus mindestens drei verschiedene Maßnahmen durchgeführt werden. Dazu gehören u.a. die systematische Erfassung des individuellen Sturz-Risikos sowie z.B. ein Geh-Training, die Einführung und Einübung des Gebrauchs von Hilfsmitteln wie Geh-Hilfen und die Aufklärung über Gefahrenquellen (z.B. Stolperfallen) in der Wohnung.